Hans Antoni Linden
Der Heilbronner Silber- und Goldschmied Hans Antoni Linden - in den Quellen heißt er teilweise auch Johann Anton Linden, Hanns Anthony Linden oder Lind - wurde wohl um 1540 geboren. Neben dem sehr wertvollen Häufebecher, der im Haus der Stadtgeschichte Heilbronn ausgestellt ist, zählen einige astronomische Instrumente zu seinen Werken und machen ihn weit über Heilbronn bekannt.
Ein astronomisches Kompendium aus dem Jahr 1596, gefertigt für den Würzburger Christopher Leibfried, befindet sich in der Sammlung des British Museum in London; zwei Astrolabien werden ihm ebenfalls zugeschrieben und lassen ihn als herausragenden Meister seiner Kunst erscheinen.
Das astronomische Interesse des Heilbronner Goldschmieds Linden zeigte sich auch darin, dass er ein lateinisches Werk des Tübinger Astronomieprofessors Johannes Stöffler auf der Grundlage eines Drucks von 1535 ins Deutsche übersetzte. Die Übersetzung trug den Titel "Der ander Theil von Nutz und brauch des Astrolabiums auß dem Latein in Deutsch gebracht durch den hochberümten Herrn Johanes Antoni Linden Bürger und Kaltschmit zu Heilbron."
Es ist nicht bekannt, wann Linden diese Übersetzung angefertigt hat; sie ist nur als Abschrift durch den Heilbronner Kupferhammerschmied Endreß Schwepler aus dem Jahr 1604 überliefert. Diese illustrierte Handschrift liegt heute in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart (WLB Stuttgart HB XI 20 / 21).
Hans Antoni Linden war mit Barbara geb. Bräunlin verheiratet; sie hatten mindestens drei Kinder. Der Sohn Hans Anton Linden heiratete 1588 eine Nürnberger Goldschmiedetochter und ließ sich dort als Meister nieder. Hans Antoni Linden starb am 28. Oktober 1619 in Heilbronn.