Schwaben oder Franken

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Im frühen Mittelalter wurde das Unterland zunächst von den Alamannen, seit dem 6. Jahrhundert n.Chr. dann von Franken besiedelt; die Nordgrenze des späteren alamannisch-schwäbischen Herzogtums verlief etwa 20 km südlich von Heilbronn, das dennoch in der frühen Neuzeit zum "Schwäbischen Reichskreis" zählte.

Seit der Eingliederung der Reichsstadt in das Königreich Württemberg 1803 verstärkten sich die schwäbischen Einflüsse - gerade auch in der Mundart. Dennoch heißt es noch in der Beschreibung des Oberamts Heilbronn aus dem Jahr 1865: "Da die meisten Bewohner des ganzen Oberamts Heilbronn dem fränkischen Stamme angehören, so sind sie redseliger und lebhafter als die Schwaben. (...) Der Heilbronner ist fleißig und unternehmend und wagt eher, als daß er die Hände in den Schooß legt; er ist gefällig gegen Fremde, hat etwas feinere Formen im Umgange, ist höflicher, wird aber vielleicht vom Schwaben an innerer Herzlichkeit übertroffen" (S. 59 f.).

Im Bereich der Mundart bildet Heilbronn einen eigenen Raum, der zum Südfränkischen gerechnet wird, im Süden jedoch direkt an den Schwäbisch-Fränkischen Übergangsbereich grenzt. Allerdings gehen solche Grenzziehungen allgemein zunehmend verloren, so dass die Mundart des Heilbronner Raums nur noch wenig typisch fränkische Eigenarten aufweist.