Donnerstag, 19. Juli 1945
"Ab der dritten Ausgabe erscheinen die Amtlichen Bekanntmachungen bis auf weiteres in deutscher und englischer Sprache.
Die ersten Baulinienfestsetzungen, die OB Emil Beutinger am 11. und 13. Juli für das Südviertel beschlossen hat, werden dort veröffentlicht.
Sämtliche Kriegsbeschädigten in den Stadtteilen Heilbronn, Böckingen, Neckargartach und Sontheim werden zur Meldung beim Kreisarbeitsamt zur Ergänzung der Kartei aufgefordert. An alle in Frage kommenden Arbeitgeber wird die Bitte gerichtet, die Unterbringung von Kriegsversehrten in geeigneten Arbeitsverhältnissen zu unterstützen.
Beim Kreisarbeitsamt sollen sich zur Registrierung auch alle Lehrkräfte im Stadtkreis Heilbronn melden.
Das Staatliche Gesundheitsamt (Alexanderstraße 61) fordert die Bevölkerung auf, die Bombentrichter nicht als Abfallgruben zu benutzen, sondern zuzuschütten, da sonst ernstliche gesundheitliche Gefahren durch das Zunehmen der Fliegenplage drohen. Magen- und Darm-Erkrankungen sind bereits sehr verbreitet.
Die Stadtwerke werden in der Äußeren Rosenbergstraße 24 untergebracht.
Die Geschäftsräume des Polizeireviers III werden aus der Alleeschule ins Rathaus von Böckingen (Gartenstraße 2) verlegt.
Mit Hilfe der Militärregierung kann ein provisorischer Fernsprechbetrieb eingerichtet werden.
Sparsamster Umgang mit dem Leitungswasser wird erneut gefordert. Es soll nur für wichtige Zwecke entnommen werden, d.h. zum Trinken und Kochen, zum Waschen von Bekleidung und zur Aufrechterhaltung der Reinlichkeit. Dagegen darf z.B. Rasen nicht bewässert werden. Jedermann ist verpflichtet, ihm bekannt gewordene Wasserrohrschäden dem Wasserwerk zu melden.
Hebammen sind in Heilbronn wieder vier, in Böckingen drei und in Sontheim und Neckargartach je eine tätig."