Überprüfung NS-belasteter Straßennamen

Unter Federführung des Stadtarchivs Heilbronn wurde von der NS-Spezialistin Dr. Susanne Wein eine Studie durchgeführt, in der die NS-Verflechtungen bzw. NS-Belastungen der Namensgeber von Heilbronner Straßen, Plätzen, Schulen usw. untersucht wurden. Ziel war es, eine wissenschaftlich saubere und fundierte Faktensammlung sowie eine historisch-wissenschaftliche Einordnung mit Handlungsempfehlung zu möglichen NS-Verflechtungen bzw. NS-Belastungen als Grundlage für eine politische, öffentliche Diskussion über eventuelle Umbenennungen zu erlangen. Eine Expertenkommission, bestehend aus den Historikern Prof. Dr. Frank Engehausen, Prof. Dr. Thomas Schnabel, Prof. Dr. Christhard Schrenk und Direktor Cajus Wypior, hat die Ergebnisse dieses Gutachtens intensiv diskutiert und dazu Stellung genommen. Im Gutachten wurden insgesamt 39 Fälle der NS-Belastungen bei Namensgebern untersucht. Im Ergebnis wurden 7 Straßennamen zur Umbenennung empfohlen.  

Das Gutachten und die Ergebnisse der Beratungen der Expertenkommission wurden inzwischen in einer Drucksache dem Gemeiderat zur Entscheidung vorgelegt. Die Drucksache, das Gutachten und die Ergebnisse der Expertenkommission sind über das Gremieninformationssystem für Bürgerinnen und Bürger öffentlich zugänglich. 

Der Gemeinderat hat entschieden, die Verwaltung zu beauftragen, für jede der zur Umbenennung empfohlenen Straße Anhörungsverfahren einzuleiten, die Umbenennungen zu prüfen und ggf. Alternativbenennungen zum Beschluss vorzulegen. Etwaige Umbenennungen von Namen, die keine Straßen, sondern z.B. Gebäude tragen, sind nicht Gegenstand dieses Verfahrens.