Industrialisierung am Beispiel der Mühlen
Vorgestellt von Martin Heigold
Das Thema Mühlen im Zusammenhang mit der Industrialisierung Heilbronns eignet sich dazu, die allgemeine Darstellung der Industrialisierung in England und Deutschland um einen lokalgeschichtlichen Aspekt zu ergänzen, der bei den Schülern bereits aufgrund der örtlichen Nähe größeres Interesse weckt als eine allgemeine Darstellung.
Je nach Zeit und Bedarf kann auf alle Punkte eingegangen werden oder es können lediglich einzelne Aspekte für den Unterricht herausgegriffen werden. Ebenfalls möglich ist eine Aufteilung in verschiedene Gruppen, die ihre Ergebnisse anschließend der Klasse vorstellen.
Der kleine Hammer dient nur zum Nachbearbeiten. In der Correllschen Hammerschmiede im Widmannstal oberhalb von Neckargartach wurden einst drei Hämmer von 300 – 500 kg Gewicht über eine 6 m lange Welle angetrieben.
Der Historische Industriepark in Neckargartach ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Arbeitskraft des Leinbachs zunächst für einen Handwerksbetrieb, nämlich eine Hammerschmiede, und später für die industrielle Papierproduktion und ein Pumpwerk genützt wurde.
Mühlen spielten eine entscheidende Rolle für die Industrialisierung Heilbronns. Der Neckar und seine Nebenflüsse boten seit dem Mittelalter die Möglichkeit zur Ansiedlung verschiedenartiger Mühlen wie Ölmühlen, Walkmühlen, Lohmühlen und später vor allem Papiermühlen. Aus dem Handwerk heraus entwickelten sich im Lauf der Zeit die Anfänge der industriellen Fertigung, wobei der Übergang fließend ist. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Handelshäuser, die ihr Kapital in die Industrie investierten wie zum Beispiel die Firma Rauch.
Der Unterrichtsbaustein soll anhand ausgewählter Beispiele die Entwicklung von den Mühlen des Mittelalters, die sich noch der Wasserkraft des Neckars bedienten, bis hin zur industriellen Produktion aufzeigen. Somit wird am lokalen Beispiel verständlich gemacht, dass die Industrialisierung in Württemberg deutlich anders verlief als beispielsweise im Ruhrgebiet.