Heilbronn wird württembergisch

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Mit dem Frieden von Lunéville 1801 begann die große Umgestaltung des Deutschen Reichs. Aus mehr als 1000 unabhängigen Fürstentümern, Ritterschaften, Reichsstädten und geistlichen Gebieten entstehen 35 Staaten. Zu den Gewinnern gehörte das Herzogtum Württemberg, das für den Verlust linksrheinischer Gebiete reich entschädigt wurde – auch mit der Reichsstadt Heilbronn.

Am 23. November des Jahres 1802 erschien der herzogliche Kommissär Johann Leonhard Parrot in Heilbronn. Im Namen von Herzog Friedrich von Württemberg wurde ein „Zivil-Besitzergreifungspatent“ an der Rathaustür und anderen geeigneten Stellen angeschlagen. Herzog Friedrich versicherte darin seinen neuen Untertanen, "daß Wir Uns stets angelegen seyn lassen werden, das Wohl und die Glükseligkeit [...] nach allem Vermögen landesväterlich zu befördern und zu vermehren, so wie sie sich, im Fall ihres Wohlverhaltens, Unsere Huld, Gnade und besondere Rücksichtnahme zu versprechen haben werden."

Der seitherige Rat der Stadt wurde von seinem Amt entbunden, durfte aber nach Ablegung der "Handtreue" vorläufig als Munizipal-Magistrat im Amt bleiben.

Der Rat entsandte am 7. Dezember 1802 eine Delegation in die Residenzstadt Ludwigsburg, um die Gunst des Herzogs für die Stadt zu erbitten. Am 1. Januar 1803 wurde dann für die neuen württembergischen Lande eine Verfassung erlassen, und mit der Verkündigung des Reichsdeputationshauptschlusses am 25. Februar 1803 wurde die Zugehörigkeit Heilbronns zu Württemberg endgültig rechtskräftig.