Kilianskirche
Die Anfänge der Hauptkirche der Stadt könnten schon im 8. Jahrhundert liegen. Nachgewiesen ist jedoch nur ein romanischer Vorgängerbau aus dem 11. Jahrhundert. Um 1300 wird ein Neubau vermutet, der seit 1447 mit Langhaus und Chor (1480) in der heutigen Form ausgebaut wurde.
Den Abschluss bildete 1529 die Fertigstellung des einzigartigen Turms, der zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Er gilt weithin als einzigartig – "eines der originellsten Werke der Frührenaissance in Deutschland" (Thieme / Becker). Man hat ihn vielfach auch den ersten Renaissanceturm nördlich der Alpen genannt.
Erbaut wurde der Turm 1507–1529 durch den aus Weinsberg stammenden Baumeister Hans Schweiner, nachdem der Turmstumpf des ursprünglich geplanten Westturm-Paares baufällig geworden war. Schweiner schuf zunächst einen neuen Unterbau, der den einzelnen Westturm tragen konnte, und errichtete darauf einen in mehrere Stufen gegliederten achteckigen Turm. Während der Unterbau des Turmes noch gotische Formen zeigt, muss der Oberbau zu seiner Zeit absolut modern, wenn nicht gar revolutionär gewirkt haben.
Neu war nicht nur der oktogonale Grundriss; neu waren die Säulengliederung und der Figurenschmuck, und neu war auch die Bekrönung des Turms durch eine Statue, die einen gewappneten Bürger darstellt. Dieser Steinerne Mann - "Männle" nennt ihn der Heilbronner Volksmund liebevoll - ist 2,35 m groß und steht in einer Höhe von 60 m über dem Marktplatz der Stadt.