Schleichportal
Immer wieder taucht im Zusammenhang mit der Geschichte des Deutschordensmünsters der Begriff "Schleichportal" auf - ein Eingang in die Kirche, durch den sich die Katholiken in die Kirche schleichen konnten, ohne Anstoß zu erzeugen in der protestantischen Stadt.
Allerdings wird der Begriff in der Literatur zur Kirche nicht exlizit genannt. Nichtsdestotrotz ist der Vorgang an sich - die Sperrung des Haupteingangs bzw. der Streit um die Form des Gottesdienstes in der Kirche seit den 1530er Jahren - überliefert (und sehr komplex).
In der Chronik der Stadt Heilbronn heißt es etwa 1607:
"Protest des Rats gegen die von dem Kommentur Karl von Wolkenstein angeordnete Aufsperrung der Haupttüre der Deutschhofkirche gegen die Straße an Bartholomäi. Der Rat macht Anstalt, die Türe mit einer Kette und einem Wallenschloß zu sperren."
Die Oberamtsbeschreibung (1903, II) führt aus: "Die Kirche gehörte der Deutschordenskommende und wurde nur von den Angehörigen derselben benützt. Als im Jahr 1607 der Kommentur von Wolkenstein die Thüre der Kirche gegen die Deutschhofstraße öffnete, drohte der Rat der Stadt, die Thüre mit Kette und Schloß zu schließen."