„Einige kleine Mozartiana“ – zum Mozartjahr 2006

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Zwar lässt es sich nicht (mehr) nachweisen, ob Wolfgang Amadeus Mozart jemals in Heilbronn gewesen ist. Wenn überhaupt, dann hat er lediglich einmal hier übernachtet. Dennoch gibt es einige Bezüge des großen Komponisten zu unserer Stadt, an die eine Treppenhaus-Ausstellung im Stadtarchiv erinnerte.

So war Otto Heinrich von Gemmingen, 1755 in Heilbronn geboren, seit 1777 mit dem fast gleichaltrigen Wolfgang Amadeus Mozart befreundet. Die beiden planten zum Beispiel, in Mannheim gemeinsam ein (heute verschollenes) Duodrama mit dem Titel „Semiramis“ herauszubringen. In Wien, wohin von Gemmingen Ende 1782 übergesiedelt war, gehörten beide der Loge „Zur Wohltätigkeit“ an.

Der Heilbronner Heinrich Friedrich Füger lebte ab 1774 als Kunstmaler in Wien. Er war mit Mozart, Haydn, Salieri und vermutlich auch mit Otto Heinrich von Gemmingen bekannt. Nach einem mehrjährigen Italienaufenthalt wurde Füger 1783 zum stellvertretenden Direktor der Wiener Kunstakademie ernannt. Seit 1790 war er mit der Hofschauspielerin Josepha Müller verheiratet. Gottlieb Christian Füger, der Bruder des Malers, ein begabter Klavierspieler und Komponist, der sich zunehmend der Chemie und Alchemie zuwandte, schrieb für Otto Heinrich von Gemmingens Wiener „Magazin für Wissenschaften und Literatur“.

Heinrich Philipp Boßler, der ab 1780 in Speyer Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn als Erst- bzw. Frühdruck verlegte, war 1776 als Sekretär des Prinzen Ludwig Karl von Hessen-Darmstadt nach Heilbronn gekommen. Hier hatte er eine „Notendruck-Maschine“ erfunden, über die die „Miscellaneen artistischen Inhalts“ 1779 berichteten. Außerdem gehörten die Heilbronner Johann Wilhelm Kessler, Friedrich August Weber und Christian Ludwig Schübler zu den Autoren von Boßlers „Musikalischer Realzeitung“ (sie erschien ab 1788).

Seit 1789 lebte Johann Amon in Heilbronn. Er kam aus Wien hierher und wird in den Ratsprotokollen als „Kammerdiener“ des Grafen von Neipperg gezeichnet, dann (ab ca. 1790) als „Musicus“ und Komponist. Später wurde er zum städtischen Musikdirektor ernannt. Um 1792/93 gründete Johann Amon in Heilbronn einen Verlag für Musikalien, in dem auch schon sehr früh einige Werke von Wolfgang Amadeus Mozart erschienen sind.