Quellenarbeit - Presseberichte und weitere Texte
Ausbau des amerikanischen Militärgeländes für Pershing-Raketen
Im Februar 1976 bestätigen sich Gerüchte aus 1974 über den militärischen Ausbau der Waldheide. Seit 1953 nutzen die Amerikaner die Waldheide als Flugplatz. In den 1960er Jahren locken Großflugtage im Rahmen der deutsch-amerikanischen Freundschaftswochen zahlreiche Besucher an. Der Freundschaftstag am 16. Mai 1976 lockt 12 000 Menschen auf die Waldheide, die inzwischen mit "Unterkünften", "Garagen" und "Werkstattgebäuden" ausgebaut wurde.
Mit der formlosen Übergabe der "NATO-Übungsstätte" an die Amerikaner am 2. Februar 1977 wird das Gebiet gesperrt. "Militärischer Bereich der US-Streitkräfte, Übungsplatz, unbefugtes Betreten verboten Lebensgefahr" verkünden die um das 480 ha große Waldgelände aufgestellten Verbotstafeln.
Die Außen- und Verteidigungsminister der NATO trafen am 12. Dezember 1979 in Brüssel zu einer Sondersitzung zusammen. Die verabschiedeten ein Kommuniqué über den bedingten Beschluß zur Stationierung von Mittelstreckenwaffen, den Nato-Doppelbeschluss.
Heilbronner Begegnung
Am 10. September 1981 wird im Amtsblatt der Stadt Heilbronn ein Schutzbereichsplan für das Gebiet um die Waldheide veröffentlicht. In der Folge wird das Thema Stationierung von Atomraketen auf der Waldheide nichtöffentlich und öffentlich diskutiert. Oberbürgermeister Dr. Hans Hoffmann weigert sich, zu diesem Thema im Gemeinderat Beschlüsse fassen zu lassen.
1983 wächst der Widerspruch gegen diese Einrichtung. Ostermarsch, Menschenketten, Blockaden und Kundgebungen sind sichtbare Zeichen.
Im Dezember 1983 findet in Heilbronn - organisiert von der Berliner Akademie der Künste, dem Institut für Friedensforschung in Starnberg und den Heilbronner Friedensinitiativen - das dritte Friedenstreffen der Schriftsteller statt.
Im Dezember 1983 findet die Heilbronner Begegnung statt.
An diesem dreitägigen Treffen unter dem Motto "Widerstand lernen" nehmen u.a. die Schriftsteller Peter Härtling und Günter Grass, der Berliner Pastor Heinrich Albertz (ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin), der Zukunftsforscher Robert Jungk, Friedensforscher Alfred Mechtesheimer, der Schauspieler Bernhard Minetti teil.
Über die Abschlussveranstaltung der Heilbronner Begegnung im Theater am Berliner Platz berichtet die Heilbronner Stimme am 19. Dezember.
Raketenunfall vom 11. Januar 1985 - Medienberichte
Hatte bereits das Schriftstellertreffen von 1983 zu einem bundesweiten Medienecho geführt, gerieten Heilbronn und die Waldheide nach dem Raketenunfall vom 11. Januar 1985 erneut in die Medien.
Über die Unglücksursache wird viel spekuliert und wenig informiert. Aus der Vielzahl der Presseberichte sind hier einige aufgeführt.
Raketenunfall vom 11. Januar 1985 - 3. Jahrestag
Zum 3. Jahrestag der Pershing-Raketenunfalls auf der Waldheide wurde am 11. Januar 1988 dieses Flugblatt verteilt. Verantwortlich zeichnete der CVJM Heilbronn.
Raketenunfall vom 11. Januar 1985 - Reaktionen der Politik
Die Politik bemüht sich um Aufklärung. Das Bundesministerium der Verteidigung schaltet in der Presse eine "Anzeigenkampagne". Dr. Werner Distelbarth kommentiert dies in der Heilbronner Stimme vom 9. Februar 1985.
100 Jahre Waldheide
Zur Geschichte der Waldheide veröffentlichte die Heilbronner Stimme 1983 eine Artikelreihe:
"100 Jahre Waldheide. Eine Serie von Gerd Kempf. (Heilbronner Stimme 20. September 1983 - 6. Oktober 1983)".
Die ganze Serie liegt im Archiv der Heilbronner Stimme und im Stadtarchiv Heilbronn vor.
Nachfolgend einige Artikel der Serie: