Bahnhof und Eisenbahn

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Nach langen Diskussionen um den Streckenverlauf und die Lage des Bahnhofs wurde 1848 die Strecke nach Stuttgart eröffnet. Der Heilbronner Bahnhof war ein Kopfbahnhof in der Nähe der alten Neckarbrücke.

Als in den 1860er Jahren die Eisenbahnstrecken von Heilbronn nach Osten und Norden weitergebaut worden waren, genügte der Kopfbahnhof von 1848 den Anforderungen jedoch nicht mehr. Ein neuer Durchgangsbahnhof wurde weiter westlich geplant und im Jahr 1874 eingeweiht. Der breit hingelagerte Flügelbau am großzügigen Bahnhofsplatz mit Zierbrunnen und Hotels bildete das repräsentative Eingangstor zur Stadt.

Heilbronn als Eisenbahnknotenpunkt

"Rings um die Hafenanlagen führt der eiserne Schienenstrang. Auf der einen Seite des Winterhafens wird gerade ein ganzer Güterzug aus dem Inhalt der Frachtschiffe zusammengestellt; jenseits aber arbeiten starke Kranen, um die ledigen Schiffe wieder zur Talfahrt aus einem angekommenen Güterzug zu füllen. Drüben im kleinen und großen Floßhafen gibt es heute für die Kinder eine besondere Unterhaltung. Die Langholzstämme dürfen auf der schiefen Ebene ins Wasser hinabrollen, um als großer Floß gemächlich zum Rhein zu ziehen. So ist ein Kommen und Gehen auf dem Neckar, und schon dieser Verkehr würde mancher Stadt genügen. Aber es kommt noch besser.

Vier Haupteisenbahnlinien und eine Nebenlinie treffen in Heilbronn zusammen und ermöglichen mit der Neckarschifffahrt den regsten Handelsverkehr des ganzen Landes. [...]

Und wenn du dir an einem langen Winterabend die Mühe nimmst und zusammenrechnest, was in Heilbronn zu Wasser und mit der Eisenbahn das ganze Jahr hindurch ankommt und abgeht, so bringst du eine hübsche Summe zusammen. Es sind über 10 Millionen Doppelzentner Güter, die 100.000 Güterwagen belasten. Daraus kann man 5000, also jeden Tag 13 bis 14 Güterzüge zusammenstellen."

(G. A. Volz: Unsere Heimat Heilbronn a.N. (Stadt und Bezirk). 2. Aufl. 1910)