KZ-Außenlager Heilbronn-Neckargartach

Sklavenarbeit im Salzbergwerk

Das KZ-Außenlager Heilbronn-Neckargartach

vorgestellt von Ulrich Maier

 

KZ-Friedhof Neckargartach

Über dem Massengrab der Toten des Lagers errichteten die Neckargartacher 1946 ein Ehrenmal. Das nach einem Entwurf von Heinrich Schmutz aus den Trümmern der am 2. April 1945 gesprengten Neckarbrücke errichtete Denkmal trägt die Inschriften:

Sie starben kurz vor ihrer Befreiung

und in russischer Sprache

Den zu Tode gequälten unter dem faschistischen Joch

 

Sklavenarbeit im Salzbergwerk

In den Bildungsplänen aller Schularten nehmen die Auswirkungen des nationalsozialistischen Terrors eine zentrale Stelle ein. Zudem wird am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, dieses Thema in allen weiterführenden Schularten behandelt. Besonders eindrücklich kann dies geschehen, wenn dabei lokale Bezüge hergestellt werden.
Der KZ-Friedhof in Heilbronn-Neckargartach wurde 1946 von einer Neckargartacher Bürgerinitiative errichtet, nachdem die amerikanische Militärregierung eine Geldsammlung unter der Neckargartacher Bevölkerung und den Firmen, die KZ-Häftlinge beschäftigt hatten, zugestimmt hatte. Der KZ-Friedhof liegt am Rande einer Kleingartenanlage. Auf einer Bronzetafel sind die Namen der Toten verzeichnet.

 

Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

Am Beispiel des KZ-Außenlagers Heilbronn-Neckargartach kann die Systematik der Ausbeutung und Vernichtung durch Arbeit anschaulich aufgezeigt werden. Ab dem Herbst 1944 bauten Häftlinge aus ganz Europa Salzstollen zwischen Kochendorf und Heilbronn zu Werkshallen für die Rüstungsindustrie aus. Ab 1945 begann dort die Produktion. Noch in der Evakuierung des Lagers Ende März, kurz vor dem Einmarsch der US-Armee wird die grausame Wirklichkeit des Nazi-Terrors deutlich: Zu Fuß wurden die ausgemergelten Häftlinge aus Kochendorf in einem Todesmarsch durch das Weinsberger Tal und über den Schwäbisch-Fränkischen Wald Richtung Dachau getrieben. Der Weg der Neckargartacher Häftlinge führte weiter südlich über das Zabergäu, Remstal und die Schwäbische Alb Richtung Dachau. Nur wenige von ihnen kamen dort an.