Sülmertor

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Der etwa 20 m hohe Turm über dem Sülmertor wurde im 13. Jahrhundert errichtet und 1324 erstmals genannt. Das Tor an der Straße nach (Neckar-)Sulm war auf der anderen Seite durch ein Vorwerk geschützt. Eine Zugbrücke führte über den Graben. Zwinger und Vorwerk vor dem Tor wurden erstmals 1490 erwähnt.

Im Bereich des Vorwerks vor dem Sülmertor stand die Barbara-Kapelle. Der Bildhauer Hans Seyfer erhielt am 30. März 1505 den Auftrag, „zu sanct Barbara vor dem Sulmer thore an unser frauen weg“ ein Steinkreuz zu schaffen, „ongefarlich dreyzehen oder vierzehen schüch hoch“ (ca. 360–390 cm), „der hergott ob denn funff werckschuche lang sein“ (ca. 140 cm), „das creutz [soll] auff aynem staynin fels gesetzt werden“.

Der „herrschaftliche“ Werkmeister Georg Andreas Cluss (der Großvater von Adolf Cluss) brach Torturm und Vorwerk im Jahr 1804 ohne Wissen und Auftrag des Rats ab. Cluss stand in Diensten des Kurfürsten Friedrich von Württemberg. Der Rat setzte einen Untersuchungsausschuss ein, der jedoch ohne Ergebnis blieb.

100 Jahre später wurde im Hof des Cluss‘schen Hauses in der Klostergasse der Kopf der Christusfigur gefunden, die Hans Seyfer 1505 geschaffen hatte.