Das Grabmal der Frau von Böckingen

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Im Jahr 1900 wurde beim Umbau der Pankratius-Kirche in Böckingen ein Grabstein mit folgender Inschrift entdeckt:
+ ANNO-DNI / M--CC--LXXX--VI-II-IDIE-VRBAN (...) TISSA-DE- (...) KINGE
"Im Jahr des Herrn 1288 am Tag des hl. Urban (25. Mai) (starb) (...)tissa von (Böc)kingen."

Der Entdecker Alfred Schliz veröffentlichte seine Vermutungen darüber und suchte nach einem Kloster, dem eine "Abbatissa" zugeordnet werden könne. Bald wurde jedoch die Vermutung ausgesprochen, sie könne auch eine "advocatissa" sein.

Spätere Bearbeiter brachten die Frau von Böckingen mit dem Kloster Mariental in (Alt-)Böckingen in Verbindung. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Zusammenhang mit dem zwischen 1279 und 1295 mehrfach genannten Cunradus advocatus de Beckingen. Die in der Böckinger Kirche begrabene Dame war danach wohl die Frau von Konrad (I.) von Böckingen, der als Vogt Ortsherr in Böckingen war und vermutlich auch Kirchenherr, wie das die spätere Überlieferung nahe legt: Dies erklärt den Ort des Begräbnisses in der Böckinger Kirche.

Der Stein befindet sich heute im Lapidarium der Stadt Heilbronn.