Arbeit und Freizeit im Wandel - Ein Projekt um das Jägerhaus
vorgestellt von Martin Heigold und Norbert Jung
Mitten im Heilbronner Stadtwald gelegen und doch verkehrsgünstig erreichbar:
Egal, ob Sie uns zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto oder dem Stadtbus erreichen, wir sind bemüht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt im Jägerhaus zu bieten.
Dieses Angebot richtet Familie Mohr, seit 2008 Betreiber des stadtnah gelegenen und beliebten Ausflugszieles, an potenzielle Gäste. In der Tat - das Heilbronner Jägerhaus und seine unmittelbare Umgebung versprechen interessante Einblicke in die Geschichte des Wandels vom Haus des Stadtjägers zum beliebten Freizeitaufenthalt.
Freizeit
Freizeit - an kaum einem anderen Thema wird so deutlich, wie einschneidend sich das Leben der Menschen innerhalb der letzten einhundert Jahre verändert hat. Was vor hundert Jahren einige wenige Stunden am Wochenende waren, nimmt heute für viele großen Raum ein. Wie viel Freizeit jemand hat und wie er sie verbringt, verrät viel über die Gesellschaft: Welche Mittel stehen für die Gestaltung zur Verfügung, welchem Zweck dient sie - reine Wiederherstellung der Arbeitskraft oder Selbstzweck, fremdbestimmt oder selbstbestimmt, dient die Freizeit der Arbeit oder umgekehrt.
Arbeitswelt
Den Gegensatz dazu bildet die Veränderung der Arbeitswelt. Von körperlich anstrengender, erschöpfender Arbeit, wie sie ein Großteil der Arbeitnehmer im 19. Jahrhundert zu erledigen hatte, zu einer körperlich kaum anstrengenden, dafür psychisch immer belastenderen Arbeit, die immer mehr verdichtet wird.
Das Projekt und das Jägerhaus
Wie können Schüler diese grundsätzlichen Veränderungen der Arbeit und Freizeit erkennen? Am besten vor Ort, an einem konkreten Beispiel.
Das Jägerhaus in Heilbronn ist solch ein Beispiel, an dem sich diese Veränderungen exemplarisch aufzeigen lassen. Einerseits diente das Jägerhaus bereits im 18. Jahrhundert dem Freizeitvergnügen, andererseits wurde in unmittelbarer Nähe im Steinbruch hart gearbeitet.
Die Heilbronner Steinbrüche beim Jägerhaus
Die östlich und nördlich des Jägerhauses sich befindlichen stillgelegten Steinbrüche zeugen von einer früher sehr regen Abbautätigkeit von Schilfsandstein in Heilbronn. Etwa zehn solcher Steinressourcen waren im Laufe der Nutzungszeit teilweise parallel geöffnet. Der Heilbronner Sandstein aus der Keuperzeit war jahrhundertelang weit verbreitet, genoss eine gute Akzeptanz und brachte durch die Gelder aus der Verpachtung der Brüche gute Einnahmen in die städtische Kasse. Deshalb fand der angenehm wirkende und gut bearbeitbare Stein in Heilbronn und der näheren Umgebung Abnahme – nicht nur durch Bildhauer, sondern vor allem als Baustoff. Seiner Feinkörnigkeit und schöner gelblicher Färbung wegen war er in vielen deutschen Städten und darüber hinaus gesucht.