Charlotte Sophie von Wacks (1743-1805)
Charlotte Sophie von Wacks kam 1743 als Tochter des Regierungsratspräsidenten Freiherr Johann Christoph von Pflug in Stuttgart zur Welt. 1762 heiratete sie "in dem Wacksischen Hause" Gottlob Moriz Christian von Wacks. Ihr Ehemann war damals Heilbronner Steuerverwalter und gehörte zu den reichsten Männern der Stadt. 1769 wurde er dritter Bürgermeister und noch im selben Jahr zweiter; von 1781 bis 1803 hatte er das Amt des ersten Bürgermeisters inne. Außerdem war er herzoglich württembergischer Regierungsrat.
Das Haus des Ehepaares Wacks wurde zu einem Mittelpunkt des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Heilbronn. Die Ehe war jedoch nicht glücklich, später kamen finanzielle Sorgen hinzu. Wohl ab 1803 lebte das Ehepaar getrennt. Charlotte Sophie starb 1805 in Heilbronn.
Charlotte Sophie und Gottlob Moriz Christian von Wacks wohnten in dem ehemaligen Beginenhaus in der Lammgasse, das Wacks von seiner Mutter geerbt hatte. Hier war u.a. der junge Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg zu Gast.
Schubart, der 1777 für einige Wochen in Heilbronn lebte, bezeichnete Charlotte Sophie von Wacks in seinen Erinnerungen "von schöner Geistesbildung", sie "sang und spielte das Klavier mit Geschmack". Gottlob Moriz Christian glänzte "durch Gastfreiheit und Menschenfreundschaft".
Charlotte Sophie von Wacks gehörte zu jenen Heilbronnern, die die Mesmerismus-Behandlungen von Eberhard Gmelin mit Interesse verfolgten. Sie war allerdings auch Mitglied im "Bund für Rechtschaffenheit", den der hier lebende Prinz Louis von Hessen-Darmstadt ins Leben gerufen hatte.
Der Bund war eine sogenannte Winkelloge, eine angebliche Freimaurerloge - gegründet im Januar 1778 "zur Ausführung des höheren Endzwecks", nämlich dem Prinzen Geld zu beschaffen. Der Bund nahm auch Frauen auf, die dann als Zeichen "kleine silberne Kellen an einem blauen Band auf der Schnürbrust" trugen.
Anfang 1780 geriet die Vereinigung ins Visier des Herzogtums Württemberg und durch die unerfreulichen Vorgänge fühlte sich (nicht nur) Frau Wacks "aufs schwerste kompromittiert".