Der Königshof

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Viele Fragen der frühen Heilbronner Stadtgeschichte sind bis heute ungelöst. Es gibt zu wenige archäologische Ausgrabungen, und die schriftlichen Quellen setzten erst Jahrhunderte nach der Gründung der Stadt ein.

Vielleicht war schon die erste Ansiedlung am Neckar befestigt. War ihre Keimzelle eine  Kaufmannssiedlung an der Neckarfurt? Wo lag der Königshof – auf dem Gelände des späteren Spitals?

Die fränkischen Herrscher Pippin und Karlmann schenkten 741 dem neuen Bistum in Würzburg eine ganze Reihe von Dörfern und Kirchen, darunter auch die „zu Ehren des Heiligen Michael des Erzengels errichtete Kirche im Dorf Heilbronn“. So lautet die erste Erwähnung des Namens Heilbronn in der Geschichte. Zu dieser Schenkung gibt es jedoch erst mehr als 60 Jahre später eine Urkunde, als Kaiser Ludwig der Fromme bestätigt, was sein Großvater Pippin verschenkt und sein Vater Karl bestätigt haben (Staatsarchiv Würzburg WU 25/6).

 

Die fränkischen Könige und Kaiser haben 741 nicht ihren ganzen Heilbronner Besitz an den Bischof von Würzburg verschenkt. Es gab weiterhin einen Hof des Königs, der so groß war, dass der König selbst mit seinem Gefolge auf seinen Reisen durchs Land dort absteigen und seinen Geschäften nachgehen konnte - so war König Ludwig der Deutsche 841 in Heilbronn.

Viele Geschichtsforscher haben diesen Königshof gesucht. Heute glaubt man, dass er sich an der Stelle des 500 Jahre später gegründeten Spitals der Stadt befand.

Auch die Frage, welche Heilbronner Kirche 741 mit der Michaelskirche gemeint ist, konnte bis heute nicht endgültig beantwortet werden. Aber es ist wahrscheinlich, dass es die heutige Kilianskirche war: Der Heilige Kilian war der Patron des Bistums Würzburg, und die Kirche stand viele Jahrhunderte unter der Herrschaft des Bischofs von Würzburg - auf diese Weise  wurde St. Michael wohl irgendwann in der Zeit bis zur ersten Erwähnung der Kilianskirche durch den Heiligen Kilian ersetzt.