Überprüfung NS-belasteter Straßennamen
Zum Forschungsprojekt: „Überprüfung der NS-Vergangenheit von Namensgebern der Straßen, Brücken, Plätze, Schulen und anderer städtischer Gebäude in Heilbronn“
Seit Sommer 2021 lässt die Stadt Heilbronn in einem beim Stadtarchiv Heilbronn angesiedelten Forschungsprojekt die NS-Vergangenheit aller Namensgeberinnen und Namensgeber von Straßen, Plätzen, Brücken und öffentlichen Gebäuden in Heilbronn überprüfen. Für das Projekt konnte die Historikerin Dr. Susanne Wein gewonnen werden, die bereits im Auftrag des Stadtarchivs Projekte zur Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus durchgeführt hat.
In den vergangenen Jahren haben in Heilbronn zwei Umbenennungen wegen hoher NS-Belastung der Namensgeber stattgefunden: Seit 2011 heißt die Wilhelm-Hofmann-Schule Neckartalschule. 2013 wurde die Reinöhlschule in Grundschule Alt-Böckingen umbenannt. Für Oberbürgermeister Mergel war es dringend an der Zeit, in diesem Bereich eine systematische und vollständige Erforschung vor-zunehmen.
Das Forschungsprojekt legt die wissenschaftliche Grundlage und fragt, ob weitere Personen in Heilbronn geehrt wurden, obwohl sie das Unrechtsregime des Nationalsozialismus ideologisch gefördert, sich persönlich bereichert oder womöglich an NS-Verbrechen mittel- oder unmittelbar beteiligt waren. Erst auf einer fundierten Basis von Fakten können eine differenzierte inhaltliche Einordnung und Bewertungen der einzelnen Namensgeber vorgenommen werden.
Wenn im nächsten Jahr (2023) die Ergebnisse des Forschungsprojekts vorliegen, kann die politische Diskussion über das weitere Vorgehen beginnen. Sollte Handlungsbedarf gesehen werden, kann dieser im Einzelfall aus einer Umbenennung oder zum Beispiel aus einer Kontextualisierung durch Erläuterungstafeln bestehen.