Zeitleiste

4.11.1918
Die Vertrauensleute des Spartakusbundes (Kommunisten innerhalb der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)) bilden in den großen Stuttgarter Betrieben Arbeiterräte und organisieren eine Großdemonstration in der Stuttgarter Innenstadt für einen sofortigen Waffenstillstand und eine sozialistische Räterepublik.

5./6.11.1918
Generalstreik der Arbeiter in den Rüstungsbetrieben in Friedrichshafen für einen sofortigen Waffenstillstand.

6./7.11.1918
In Ulm werden zwei Spartakusführer (August Thalheimer und Fritz Rück) auf ihrer Reise nach Friedrichshafen verhaftet, ebenso weitere 16 Mitglieder des Stuttgarter Arbeiterrates. Protestwelle in der Stuttgarter Arbeiterschaft. Die SPD setzt ihre Freilassung durch.

8.11.1918
SPD und Gewerkschaften rufen für den 9. November zu einer Kundgebung für einen sofortigen Waffenstillstand und die Errichtung einer württembergischen Republik auf.

9.11. 1918
Großkundgebungen in vielen Städten des Landes. In Stuttgart schließt sich ein ganzes Regiment dem Demonstrationszug an. SPD, Gewerkschaften und USPD einigen sich auf eine Provisorische Regierung unter Wilhelm Blos (SPD). Eine Gruppe Spartakisten stürmt das Wilhelmspalais, den Wohnsitz des Königs, und hisst dort die rote Fahne. Am Abend wird der König und seine Familie, begleitet von revolutionären Soldaten und einem Schutzbrief des neuen Ministerpräsidenten, seinem Wunsch gemäß nach Schloss Bebenhausen gebracht.

Mitte November 1918
Ein von Spartakisten ins Leben gerufener "Aktionsausschuss der Arbeiterräte" in Stuttgart beansprucht die Kontrollfunktion über die Provisorische Regierung. Da die SPD aber in allen Räteorganisationen die Mehrheit hat, bleibt dies ohne Auswirkung. Die Arbeiter- und Soldatenräte sehen ihre Aufgabe mehrheitlich darin, die SPD in der Regierung bis zum Zusammentritt eines frei gewählten Parlaments zu unterstützen.

4.1. – 10.1.1918
Spartakisten-Unruhen in Stuttgart. Die Spartakisten versuchen die Wahlen zu einer Verfassunggebenden Landesversammlung zu verhindern, die Mitglieder der Provisorischen Regierung zu verhaften und eine revolutionäre Diktatur zu errichten. Von der Regierung berufene und vom Soldatenrat gebildete Sicherheitstruppen entwaffnen die Aufständischen. Am Aufstand beteiligte russische Agenten werden verhaftet und ausgewiesen. Die Regierung zieht sich während der Unruhen in den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof zurück.

10.1.1919
Ministerpräsident Blos entlässt die Minister der USPD, da die USPD zusammen mit den Spartakisten auf Flugblättern zum Sturz der Provisorischen Regierung aufgerufen hatten.

12.1.1919
Wahlen zur Verfassunggebenden Landesversammlung. SPD stärkste Partei (34%), USPD mit Spartakus (3%). Der Einfluss der bürgerlichen Parteien in der Regierung nimmt zu.

19.1.1919
Wahl zur Verfassunggebenden Nationalversammlung im Reich.

21.2.1919
Ermordung des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (USPD) in München. Spartakus organisiert in mehreren württembergischen Städten Protestkundgebungen und fordert die Weiterführung der Revolution.

7.3.1919
Wilhelm Blos wird von der Landesversammlung mit großer Mehrheit (100 von 129 Stimmen) zum ersten Staatspräsidenten des Volksstaats Württemberg gewählt.

31.3. – 10.4.1919
Parallel zu den Unruhen in München, wo Anhänger einer Räterepublik gegen die dortige provisorische Regierung kämpfen, rufen Spartakisten in Stuttgart einen Generalstreik aus. Die württembergische Regierung verhängt den Belagerungszustand und zieht sich wieder in den Stuttgarter Hauptbahnhof zurück. Sie lässt die Aufständischen durch Regierungstruppen entwaffnen.

7.4.1919
In München proklamieren Kommunisten eine bayerische Räterepublik. Der vom bayerischen Landtag als Nachfolger des ermordeten Eisner gewählte bayerische Ministerpräsident Hoffmann (SPD) bittet auch die württembergische Regierung um Unterstützung.

Mitte April 1919
Die württembergische Regierung schickt Truppen nach Bayern zur Bekämpfung der Kommunisten. Der Putsch wird bis Anfang Mai beendet.