"Was ist Tauf?" ... " Was ist Glaube?" Ein Versuch den neuen Glauben aus Heilbronner Texten zu erarbeiten

Die Auszüge aus Kaspar Gräters Katechismus (B 2) reichen aus, um in einem konzentrierten Unterrichtsgespräch die Kernelemente des neuen Glaubens zu erarbeiten. Im Grunde genügen die Antworten auf die Fragen: "Was ist der Glaube?" und "Woraus kommt der Glaube?"

Ohne den heute unverständlichen theologischen Fachbegriff "Rechtfertigung" zu benutzen, ergeben sich die Hauptunterschiede zwischen "alter" und "neuer" Kirche von selbst. Folgender Tafelanschrieb kann als Zusammenfassung und Verständnishilfe benutzt werden.

Die plakative Gegenüberstellung kann in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Religionslehrern zu einer Grundsatzdiskussion über das Kirchenverständnis und den heutigen Stand der Ökumene genutzt werden. 1999 ist eine "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" (vgl. E 8) erschienen, welche diesen Hauptunterschied zwischen den christlichen Kirchen erörtert. Wenn man noch Auszüge aus Lachmanns Rechtfertigungsschrift für den Augsburger Reichstag (B 3) hinzu nimmt, vor allem die Passage über die Messe, kann eine vertiefte Auseinandersetzung geführt werden: ist das Luthertum eine "Reduktion auf das Wesentliche", wie protestantische Theologen behaupten – oder eine "Schmalkost", die den Götterhimmel entzaubert und das Mystisch-Magische aus der Religion verbannt hat, wie katholische Kritiker der Reformation vorbringen?