Theodor Moosbrugger (1851-1923)

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Theodor Moosbrugger kam am 17. Mai 1851 in Brackenheim zur Welt. Er studierte von 1869 bis 1874 am Stuttgarter Polytechnikum. Seit 1881 lebte er in Heilbronn; 1885 heiratete er Emma Mathilde Maute, die Tochter des hiesigen Amtsbaumeisters Hermann Maute, mit dem er von 1889 bis 1893 ein gemeinsames Architekturbüro führte.

Moosbrugger baute eine Reihe von Wohnhäusern, auch Villen, und Industriebauten in Heilbronn und Sontheim. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter des Historismus in Heilbronn. Sein spätes Werk ist vom Heimatstil geprägt.

Zwei der gründerzeitlich-monumentalen Fabrikbauten Theodor Moosbruggers sind im Zweiten Weltkrieg zerstört worden: 1895 hatte er an der Sontheimer Straße 4 das „Hauptkomptoir“ der Firma Knorr errichtet, 1896 entwarf er für die Firma Peter Bruckmann und Söhne zwischen Lerchen- und Oststraße ein zweieinhalb Stockwerke hohes und 37 Achsen breites Gebäude aus Sandstein, das u.a. die Verwaltung sowie die Entwurfsabteilung beherbergte.

Drei weitere Industriebauten Moosbruggers haben sich hingegen erhalten: eine Fabrikationshalle für den Werkzeugmaschinenhersteller Ferdinand Weipert (1892; heute Innovationsfabrik), das Direktorenwohnhaus für den Brauereibesitzer Eugen Cluss (1900) sowie eine Arbeitersiedlung für die Salzwerk Heilbronn AG (1891).

Von den Privathäusern, die Moosbrugger entworfen hat stehen die meisten heute unter Denkmalschutz. Das 1906 neuerbaute Rathaus in Schwaigern stammt ebenfalls von ihm.

Theodor Moosbrugger war von 1893 bis 1911 Heilbronner Gemeinderat der nationalliberalen Partei. Er wirkte auch als Kirchengemeinderat und Mitglied des Historischen Vereins Heilbronn. Er starb am 10. Dezember 1923 in Heilbronn.