Chronologie der wichtigen Ereignisse zum Bauernkrieg und zur Reformation

Zeitleiste zur Geschichte des Neckartal-Odenwälder Haufens 1525

(Zusammenstellung nach: Carlheinz Gräter: Der Bauernkrieg in Franken. Würzburg 1975. Günther Franz: Der deutsche Bauernkrieg. Bad Homburg 1969. Erich Weismann: Zur Geschichte der Stadt Weinsberg. Weinsberg 1959)

26.03.

Bei Mergentheim sammeln sich Bauern aus dem Taubertal und Odenwald. Ihr Hauptmann wird Jörg Metzler, Wirt aus Ballenberg, Ihr Kanzler Wendel Hipler, ehemals Kanzler der hohenlohischen Grafen. Sie bilden den Odenwälder Haufen.

02.04.

Bauern aus dem Gebiet der Reichsstadt Heilbronn und dem Weinsberger Tal sammeln sich in Flein. Ihr Anführer wird Jäklein Rorbach, Wirt aus Böckingen. Sie bilden den Neckartäler Haufen.

03.04.

Die Odenwälder Bauern nehmen die hohenlohische Amtsstadt Öhringen ein.

04.04.

Sie besetzen das Kloster Schöntal an der Jagst. Zu ihnen stoßen die Neckartäler.

10.04.

Die vereinigten Bauern ziehen weiter nach Neuenstein, ihre Zahl wird mit 8 000 angegeben.

11.04.

Die Grafen Albrecht und Georg von Hohenlohe müssen sich bei Grünbühl unterhalb Waldenburgs auf freiem Feld den Bauern stellen, auf die 12 Artikel schwören und sich dem Haufen anschließen.

14.04.

(Karfreitag) Die Bauern ziehen durchs Sulmtal und nehmen die Deutschordensstadt Neckarsulm ein. Der Burgvogt von Weinsberg, Graf Ludwig von Helfenstein, wird zum Eintritt in die "Bruderschaft" der Bauern aufgefordert. Er verhandelt, seine Reiter fallen aber immer wieder über die Nachhut der Bauern her, er selbst droht seinen Bauern mit dem Abbrennen ihrer Höfe, wenn sie das Lager der Bauern nicht verlassen. Gleichzeitig trifft die Nachricht vom blutigen Vorgehen Georg von Waldburgs, des Bauernjörg, gegen die Bauern in Oberschwaben ein. Die Bauern drängen auf Rache.

15.04.

Ein Bote aus der Stadt Weinsberg erscheint im Bauernlager und bietet die Übergabe an, die Helfenstein jedoch verhindert. Er lässt sich die Schlüssel der Stadt ausliefern und diese befestigen. Auf die Unterhändler der Bauern wird geschossen.

16.04.

(Ostersonntag) In der Frühe marschieren die Bauern sulmabwärts auf Weinsberg zu. Unterhändler fordern die Übergabe. Wenigstens Frauen und Kinder sollten aus der Stadt gelassen werden. Wieder wird auf die Unterhändler geschossen. Jetzt beginnt der Sturm auf die Burg, deren Besatzung teils getötet, teils gefangen genommen wird. Die Gräfin mit ihrem dreijährigen Sohn wird nach Heilbronn (in Sicherheit) gebracht. Die Bürger versuchen weiter mit den Bauern zu verhandeln. Diese versprechen die Schonung der Bürger, verlangen aber den Tod der Ritter. Während die Bürger in ihre Häuser laufen, verschanzen sich die Ritter in der Kirche. Sie werden von einzelnen Bürgern mit Steinen beworfen. Nachdem die Bauern in die Stadt eingedrungen waren, stürmen sie auf die Kirche zu, töten die Ritter bzw. nehmen sie gefangen und jagen sie anschließend bei der Linde vor dem Tor durch die Spieße. Nach Angaben der Stuttgarter Regierung fielen den Bauern insgesamt 16 Ritter zum Opfer. Die Grafen von Löwenstein müssen sich im Lager zu Weinsberg stellen und sich dem Haufen anschließen.

17.04.

(Ostermontag) Das Bauernheer zieht nach Heilbronn, wo es starken Zulauf bekommt.

18.04.

Heilbronn wird den Bauern geöffnet, die Stadt tritt der "Bruderschaft" bei und schwört auf die 12 Artikel. Sie rüstet einen Trupp Bürger für das Bauernheer aus.

22.04.

Die Bauern ziehen nach Gundelsheim.

27.04.

Götz nimmt für 4 Wochen das Kommando an. Die Bauern ziehen weiter nach Amorbach.

04.05.

Eine fränkische Fassung der 12 Artikel, von Hipler und dem Heilbronner Bürger Hans Berlin verfasst, wird als Amorbacher Erklärung veröffentlicht. Einladungen ergehen an die Bauernhaufen in Franken, Schwaben und am Rhein, sich Mitte Mai zu einem Bauernparlament in Heilbronn zu treffen.

05.05.

Graf Georg von Wertheim schließt sich den Bauern an.

07.05.

Vertrag von Miltenberg: Eine kurmainzische Gesandtschaft schwört im Namen ihres Erzbischofs auf die Amorbacher Erklärung. Damit hat sich das Erzstift Mainz den Bauern angeschlossen. Die Bauern ziehen weiter vor Würzburg. Zusammen mit anderen Haufen ist ihre Zahl ca. 15.000.

10.05.

Die Stadt Würzburg schließt sich den Bauern an, das Schloss wird belagert. Ca. 240 Mann stehen zu seiner Verteidigung bereit.

12.05.

Das Heer des Schwäbischen Bundes unter Georg Truchsess von Waldburg schlägt ein Bauernheer bei Böblingen. Jäklein Rorbach wird gefangen.

14.05.

Die Bauern beginnen mit dem Angriff auf die Würzburger Burg. Er wird abgeschlagen.

21.05.

Auf seinem Zug Richtung Würzburg macht der Truchsess in Neckargartach bei Heilbronn Station. Dort wird Jäklein Rorbach hingerichtet. Von hier aus wird auch die Strafexpedition gegen Weinsberg unternommen. Graf Ulrich von Helfenstein, ein Bruder des Ermordeten, macht die Stadt dem Erdboden gleich.

23.05.

Das Heer des Schwäbischen Bundes vereinigt sich mit dem kurpfälzischen Heer. Das Bundesheer rückt gegen Neckarsulm vor. Die Hauptmacht der Bauern – zeitweise sollen 7.000 sich in Neckarsulm befunden haben - hatte die Stadt verlassen, um Götz entgegen zu ziehen, der auf dem Weg war, sich dem Truchsess entgegenzustellen. Götz hatte jedoch nach Ablauf seiner vierwöchigen Hauptmannschaft das Heer heimlich bei Adolzfurt verlassen.

29.05.

Neckarsulm öffnet sich dem Heer des Bundes, die Bauern, die sich noch in der Stadt befanden, werden hingerichtet.

02.06.

Das Bundesheer zieht weiter Richtung Würzburg. Bei Königshofen erleiden die Bauern eine entscheidende Niederlage. Ca. 4.000 Bauern kommen ums Leben.

04.06.

Bei Sulzdorf werden 5.000 Bauern getötet.

07.06.

Würzburg wird eingenommen.

Zeittafel zur Reformation in Heilbronn

(zusammengestellt aus: 450 Jahre Reformation in Heilbronn)

1491

Johann Lachmann in Heilbronn geboren

1514

Lachmann wird Pfarrverweser an St. Kilian in Heilbronn

1520/21, Jahreswende

Lachmann vom Rat zum Prediger an der Pfarrkirche bestellt

1521, Sommer / Herbst

Der Rat zögert, das Wormser Edikt vom 8. Mai, das über Luther die Reichsacht verhängt und seine Lehre verbietet, bekannt zu machen Ende August Peter Dietz von Heilbronn wird Pfarrverweser

1522, Mai 4 / November 27

Philipp Erer warnt seinen Vater, Altbürgermeister Konrad Erer, vor den Anhängern Luthers, die Kurpfalz den Rat vor aufrührerischen Schriften

1524, spätestens

Lachmann predigt in lutherischem Sinne und hat aus der Stadt und den umliegenden Dörfern großen Zulauf

1524, Mai 16

Der Rat befiehlt den Geistlichen, ihre Mägde wegzutun

1524, Herbst

Johannes Güttenberg, Prediger am Barfüßerkloster, geht nach Wittenberg

1525, Februar 3

Der Rat erlaubt Meister Hans, in der Nikolaikirche das Evangelium zu predigen

1525, März 9

Der Rat verlangt von den Barfüßern, das Evangelium zu predigen

1525, März 16

Der Bischof beklagt sich beim Rat: Der Pfarrverweser werde gedrängt, das Sakrament unter beiderlei Gestalt zu reichen

1525, April 2

Versammlung der Bauern zu Flein: Zusammenrottung des Neckartaler Haufens, Jäklein Rorbach von Böckingen zum Anführer gewählt

1525, April 3

Die Bürgerschaft zieht unter Führung der Weingärtner auf den Markt und verlangt u.a. Absetzung des Rats, der schwerwiegende Zugeständnisse machen muß

1525, April 4

Der Rat fordert seine Untertanen von den Bauern ab

1525, April 5

Lachmann richtet eine erste „christliche Ermahnung" an die Bauern aus Heilbronn und den heilbronnischen Dörfern

1525, April 13

Zweite Ermahnung Lachmanns an die Bauern (der Neckartaler Haufen hatte sich zwischenzeitlich mit dem Odenwälder vereinigt), die sich vom Hohenloheschen her der Stadt nähern

1525, April 14

Lachmann warnt den Rat vor Anschlägen der Bauernfreunde in der Stadt

1525, April 16

Bluttat von Weinsberg. Die Bauern ziehen gegen Heilbronn

1525, April 19

Der Rat lässt einige Bauernführer zu Verhandlungen in die Stadt: Heilbronn muss der Bruderschaft der Bauern beitreten und 200 von ihnen die Stadt öffnen. Plünderung der Ordensniederlassungen, zum Teil auch Verwüstung

1525, Mai 12

Schlacht bei Böblingen: Die Bauern erleiden gegen das Heer des Schwäbischen Bundes unter Jörg Truchsess von Waldburg eine entscheidende Niederlage. Jäklein Rorbach auf der Flucht gefangengenommen. Ein in Heilbronn gerade zusammengetretenes „Bauernparlament" löst sich daraufhin sofort auf

1525, Mai 15

Lachmann richtet eine dritte Ermahnung an die heilbronnischen Bauern (die nach der Weinsberger Bluttat unter Jäklein Rorbach zum württembergischen Bauernhaufen übergegangen waren)

1525, Mai 17

Die Bauern des Odenwald-Neckartaler Haufens fordern Heilbronn zum Zuzug auf

1525, Mai 21

Jäklein Rorbach vom bündischen Heer bei Neckargartach lebendig verbrannt

1525, Mai 25

Der Truchsess von Waldburg warnt Heilbronn, sich noch einmal den Bauern zu öffnen

1525, Ende Mai

Die Bauern des Odenwald-Neckartaler Haufens unter Götz von Berlichingen nähern sich nochmals Heilbronn, weichen aber vor einem bündisch-pfälzischen Heer wieder zurück. Damit ist die Bauerngefahr für die Stadt endgültig beseitigt Nach der Niederschlagung des Aufstands Bestrafung der Bauernanhänger nach umfangreichen Zeugenverhören. Mehrere Todesurteile, auf dem Marktplatz öffentlich vollstreckt

1525, Oktober 21

Zustimmung Lachmanns zum „Schwäbischen Syngramma", einer gegen Oekolampad gerichteten, von dem Prediger Johannes Brenz in Hall aufgesetzten Schrift in der Abendmahlsfrage

1626

Erstmals Anhänger des Täufertums nachweisbar

1526, August 27

Reichstag zu Speyer: Im Abschied wird den evangelisch gesinnten Ständen bis zu einem Konzil Bekenntnisfreiheit eingeräumt

1626, November 16

Verheiratung Lachmanns mit Barbara Wißbronn

1527

Kaspar Gräter von Gundelsheim vom Rat als lateinischer Schulmeister bestellt

1527, Frühjahr

Getümmel der Kirchgänger in der Pfarrkirche, Behinderung der Prediger beider Seiten. Gegenseitige Angriffe von Lachmann und Dietz

1528, Januar 30

Der Rat beschließt die Einführung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt

1528, Mai 7

Nach vorangegangener Unterweisung am Vorabend erstmalig Reichung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt in der Kilianskirche (an 32 Männer und 46 Frauen) durch den Geistlichen Wilhelm Doel

1528, Juni 24

Hans Riesser, ein erklärter Anhänger Lachmanns, zum Bürgermeister gewählt als Nachfolger des überzeugt altgläubigen Bürgermeisters Konrad Erer

1528, Juni 28

Endgültige Einführung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt

1528, Sommer / Herbst

Katechismus von Gräter im Druck erschienen (2. Auflage 1530)

1529

Fertigstellung des Kiliansturmes durch Hans Schweiner

1529, April 22

Reichstag zu Speyer: Heilbronn schließt sich der Speyerer Protestation (vom 19. April) gegen die Aufhebung der Bekenntnisfreiheit an. Verkündigung in der Kirche, daß man um Beschwerde der Gewissen willen den Abschied nicht habe bewilligen wollen

1529, Herbst

17 Schwabacher Artikel: Entsprechen vollinhaltlich der Heilbronner Glaubensauffassung, können aber nicht angenommen werden, da die Stadt wegen eines kammergerichtlichen Gebotsbriefes (noch) nicht die Messe abstellen kann

1529, vor Dezember

Einführung der deutschen Taufe ohne Salbung. Auslöschen des ewigen Lichts in der Pfarrkirche

1529, Dezember

Gutachten Lachmanns wegen eines geplanten Bündnisses der Protestanten (späterer Schmalkaldischer Bund). Er erklärt sich gegen jede Gewalt wider den Kaiser

1529/30 Jahreswende

Armenwesen u.a. neu geordnet. Erneuerung früherer Verordnungen gegen öffentliche Laster

1530, Anfang des Jahres

Der Pfarrverweser Dietz will von seinem Amt zurücktreten, da er es nicht mehr nach altem Herkommen versehen kann

1530, Frühjahr

Lachmann empfiehlt dem Rat mehr Frühpredigten

1530, Mai

Erstmals Verhöre und Ausweisung von Wiedertäufern

1530, ab Juni 20

Augsburger Reichstag, auf dem die Zwietracht im Glauben beigelegt werden soll. Eigene Verantwortungsschrift Heilbronns („Confessio Heilbronnensis"). Der Artikel „Von der kirchlichen Änderung" beinhaltet die damalige Gottesdienstordnung: Der Gottesdienst in der Pfarrkirche ist ein schlichter Predigtgottesdienst

1530, Juli 14

Heilbronn schließt sich durch Riesser dem Augsburger Bekenntnis (von Philipp Melanchthon) an

1530, Oktober 13

Reichsabschied: Die Confessio Augustana wird für widerlegt erklärt. Die Protestanten sollen sich noch nicht verglichener Artikel wegen mit der Kirche vereinigen. Heilbronn lehnt mit anderen protestantischen Städten ab (Stellungnahme von Lachmann, der den Abschied als vom Satan verfaßt bezeichnet)

1530, Oktober 20

Der Rat an Riesser in Augsburg: Er wolle trotz der drohenden Ungnade des Kaisers beim Wort Gottes bleiben

1530, November 18

Beide Räte schwören zum Evangelium. Abwesende Ratsherren holen den Eid nach - mit Ausnahme von Altbürgermeister Konrad Erer. Ratsverordnung, das Evangelium pur und lauter zu verkünden

1530, November 24

Die Bürgerschaft, nach dem Vorlesen des Augsburger Reichsabschieds wegen ihrer Stellung zum Evangelium befragt, will beim Wort Gottes bleiben und zum Rat halten

1530, Dezember

Teilnahme Riessers an einem von den Protestanten nach Schmalkalden einberufenen Tag, auf dem der Grundstein zum Schmalkaldischen Bund gelegt wird

1531, September 19

Der Rat will Eheprozesse nicht mehr geistlichen Gerichten zuweisen, sondern selbst entscheiden

1531, Dezember 8

Abstellung der Messe unter Zustimmung der Bürgerschaft (ausgenommen Klöster und Deutschorden, die sich der Forderung des Rats widersetzen). Der Rat zeigt dem Kirchherrn in Würzburg die Abstellung „etlicher Mißbräuche" (Messe) in der Pfarrkirche an, ohne daß dieser ernsthafte Schritte dagegen unternimmt

1532, März 11 / August 26

Neue Gottesdienstordnung: Ausbau des Predigtgottesdienstes zur evangelischen Messe

1532, August 3

Nürnberger Religionsfriede: Vorläufige Pause im Kampf der beiden Bekenntnisse

1534, Februar 19

Der Pfarrverweser Dietz, des langen Streites müde, erbietet sich zu des Rats Gefallen, d.h. er schließt sich dem neuen Glauben an

1536, Sommer

Dietz tritt vom Pfarrverweseramt zurück. Ordnung für die lateinische Schule

1538, Juli 25

Heilbronn tritt dem Schmalkaldischen Bund bei

1538/39, zwischen November 6 und Januar 27

Johann Lachmann gestorben

1539, Januar 27

Menrad Molther vom Rat zum ersten Prediger an der Pfarrkirche bestellt. Neue Kirchenordnung nach Haller Vorbild. Aufhebung des Barfüßerklosters durch den Rat. Verlegung der Lateinschule in den dortigen Kreuzgang

1539, Sommer

Der Rat ordnet wegen drohender Kriegsgefahr ein „gemeines" Gebet an

1546/47

Schmalkaldischer Krieg: Sieg des Kaisers über den Bund

1546, Dezember 17

Unterwerfung Heilbronns auf Gedeih und Verderb unter den Kaiser, Fußfall der Gesandten

1546/47, Dezember 24 bis Januar 18

Kaiser Karl V. in Heilbronn

1547, Januar 18

Die auf dem Marktplatz versammelte Bürgerschaft huldigt dem Kaiser

1547/48, ab September 1

Augsburger „geharnischter Reichstag". Verkündung des Interims am 16. Mai 1548, einer vergleichenden Bekenntnisformel unter Zulassung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt und der Priesterehe. Die Protestanten sollen sich unterwerfen und eine endgültige Regelung des Religionswesens durch das Konzil abwarten

1548, März 7

Einquartierung einer spanischen Strafgarnison mit dem Ziel, die Stadt dem Kaiser gefügig zu machen

1548, wohl anfangs Juni

Molther rät zur Annahme des Interims

1548, Juni 5

Mit Blick auf die verderbliche spanische Einquartierung unterwirft sich der Rat dem Interim und geht mit unnachsichtiger Strenge an die Durchführung. Wieder Messe in der Pfarrkirche

1548, Juli 2

Abzug der Spanier. Großer Schaden an Hab und Gut der Bevölkerung, viel Leid

1548, Juli 8

Molther gibt in der Pfarrkirche im Auftrag des Rats eine Erklärung ab wegen der Annahme des Interims. Tags darauf wird das Interim der gesamten männlichen Bürgerschaft verlesen

1548, Oktober 9

Severin Gulden Interimspfarrer

1550, August 12

Molther vom Rat ermahnt, nicht gegen des Interim zu predigen

1552 bis 1554, Januar – Januar

Hans Riesser in Heilbronn gestorben

1552, Januar 12

Neue, vom Kaiser diktierte Regimentsordnung, so genannter „Hasenrat". Riesser nicht mehr im Rat

1552, August 2

Passauer Vertrag: Zusicherung der Religionsfreiheit an die Anhänger der Augsburger Konfession und damit praktisch Aufhebung des Interims

1555, September 25

Augsburger Religionsfriede: Verzicht auf ein einheitliches Bekenntnis im Reich. Der Landesherr erhält das Recht, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen (nach der Formel „cuius regio eius religio". Heilbronn bleibt fortan protestantische Stadt.