Moriz von Rauch (1868-1928)

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Moriz von Rauch wurde am 21. Dezember 1868 in Heilbronn geboren. Nach Schul- und Militärzeit folgte ein kurzes, allgemeinbildendes Studium, bevor er in die elterliche Papierfabrik Gebrüder Rauch eintrat. Weil er sich dort in keiner Weise wohlfühlte, schied er aus der Firma aus, studierte Geschichte und promovierte 1897.

Ab ca. 1900 befasste er sich als Privatgelehrter insbesondere mit der Heilbronner Geschichte. So erarbeitete er drei Bände des Heilbronner Urkundenbuchs und verfasste zahlreiche Aufsätze zu orts- und landesgeschichtlichen Themen. Ab 1924 wirkte er nebenamtlich als Heilbronner Stadtarchivar.

Moriz von Rauchs wissenschaftliches Werk zeichnet sich durch eine präzise Erforschung, exakte Darstellung und detailreiche Stoffdurchdringung aus. Infolge der Heilbronner Quellenverluste während des Zweiten Weltkrieges sind viele Fakten zur Ortsgeschichte heute nur durch seine Arbeiten überliefert.

Der humanistisch gebildete Gelehrte unternahm häufige und ausgedehnte Reisen durch Europa, Nordafrika und Südamerika – zu Italien fühlte er sich besonders hingezogen. Moriz von Rauch erlag am 17. Juli 1928 nach längerem Klinikaufenthalt in Heidelberg einem Herzschlag.